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JMStV gegen Kunst- und Meinungsfreiheit

Seit längerer Zeit ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag als grundlegende Regelung für Internetinhalte umstritten. Nun wurde Rechtsanwalt Lehr, der unter anderem die Wulffs und den Papst vertritt, vom Bayerischen Rundfunk gefragt, wie gegen die Videoplattform Youtube vorgegangen werden könne, die einen 14-minütigen Trailer des islamfeindlichen Schmähfilms Innocence of Muslims verbreitet. Sein Vorschlag ist ein absolutes Verbot des Videos gemäß § 4 Absatz 1 Nummer 3 JMStV. Dieses Verbot betrifft Internetinhalte, wenn sie zum Hass gegen religiöse Gruppen aufstacheln. Zuständig wären die Landesmedienanstalten und die Kommission für Jugendmedienschutz. Ob sich Youtube den deutschen Sittenwächtern beugen würde, ist fraglich, denn schließlich reicht der lange Arm des Gesetzes nicht über den großen Teich.

Disclaimer: Aktuell streite ich mit dem Kollegen vor dem OVG NRW. Er vertritt die nordrhein-westfälische Landesmedienanstalt, ich einen Internetanbieter. Es geht um die Anwendung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags.

Kleingedrucktes

Wer über soziale Netzwerke oder andere Plattformen publiziert, der wird vom Kleingedruckten häufig und heftig eingeschränkt. Besonders wenn es um nackte Tatsachen geht, sind US-amerikanische Unternehmen mehr als spröde. So hat Facebook bereits klassische Gemälde, Puppennippel und die Zeitschrift EMMA zensiert. In den Terms unter Punkt 3.7 heißt es lapidar:

Du wirst keine Inhalte posten, die.. Nacktheit.. enthalten.

Ähnliches findet sich bei YoutubeTwitter, Flickr und WordPress.com. Wo die Grenzen zwischen erlaubter und verbotener Nacktheit verlaufen ist meist unklar. Ein weiteres unschönes Beispiel ist Apple: Wer als Entwickler eine App in den Store einstellen will, der muss vorab das öffentlich nicht zugängliche „iOS Developer Program License Agreement“ unterzeichnen, in dem geregelt ist:

Applications may be rejected if they contain content or materials of any kind (text, graphics, images, photographs, sounds, etc.) that in Apple’s reasonable judgment may be found objectionable, for example, materials that may be considered obscene, pornographic, or defamatory.

Gerade bei der Frage was obszön ist, scheiden sich die Geister. Und so sind bereits viele Inhalte dem Apfel zum Opfer gefallen: FOCUSFunny Shoppers, Moby Dick

Madonna nur für Erwachsene

Gegen die Sittenwächter von Youtube kommt Madonna nicht an. Ihr neues Video ist nur für Erwachsene. Wer auf Girl Gone Wild klickt, muss seine Volljährigkeit bestätigen (siehe oben). Tatsächlich gibt es viel nackte Haut zu sehen, und zwar von tanzenden Männern in Strumpfhosen. Hier das Filmchen ohne Altersprüfung:

Girl Walks Into A Bar

Girl Walks Into A Bar heißt der erste Hollywoodfilm, der für YouTube produziert wurde. Er ist kostenlos und hochaufgelöst im Screening Room abrufbar. Bereits im August vergangenen Jahres veröffentlichte die Videoplattform unter Movies über 400 Filme.

Quelle: YouTube

 

YouTube startet Movies

YouTube hat unter Movies über 400 Filme in voller Länge eingestellt, und zwar kostenlos. Sortiert in sechszehn Kategorien (u.a. Action, Bollywood, Comedy, Doku, Horror, Mystery, Science-Fiction) stehen die Streifen im Stream zur Verfügung, beispielsweise Pool Party.

Latest News from the US and A

Das Forum 4chan kündigt für den 6. Januar 2010 erneut einen „Youtube Porn Day“ an. Dabei soll das Videoportal mit Hardcoreclips überflutet werden, weil es den Account Lukeywes1234 eines pummeligen Jungen mit Brille gelöscht hatte, der mit Omas Unterstützung drollige Filmchen drehte und online stellte. Ihm zu Ehren konvertierten die 4chaner zu erklärten Fans, die seine Videos abonnierten, ihn mit zahllosen Tribut-Videos und endlosen Kommentaren in den YouTube-Himmel hievten.

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VH1 Reality Show Bus Crashes In California Causing Major Slut Spill:

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Sexuelle Anspielungen sind in der Bierwerbung ein No-Go. Doch wenn es um virale Werbung geht, schreckt selbst die prüde USA nicht vor schlüpfrigen Doppeldeutigkeiten zurück. Mit dem Videoclip „In the can“ erhielt Budweiser (Anheuser-Busch) bei Youtube mehr als eine Million Views. „In the can“ ist ein Ausdruck für Analsex.

Internetpolitikerin des Jahres

Noch im Sommer 2009 zeichnete der Branchenverband eco die Justizministerin Brigitte Zypries zur „Internetpolitikerin des Jahres“ aus. Jetzt trat sie auf den MetaRheinMain ChaosDays auf und diskutierte darüber, wie Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung in Zukunft aussehen können. Ihre Ausführungen zu „Google SMS“ machen – von höhnischen Kommentaren begleitet – die Runde auf YouTube. Google SMS, das sei doch „diese Verfolgungsspeicherung von Veränderungen von SMS, dass SMSe nicht mehr von Peer-to-Peer nur gehen, also von Person zu Person, sondern an andere weitergeleitet werden.“

Via Spiegel.de

Dänemark lockt mit One-Night-Stands

Besoffen sein, heiße Blondinen abschleppen und wilden Sex haben – in Dänemark offenbar kein Problem. Jedenfalls, wenn man einem Clip auf Youtube glaubt. In dem Video sucht die attraktive „Karen“ einen Touristen. Er soll der Vater des Babys sein, das die junge Frau während ihres Statement auf dem Arm hält. „Karen“ hatte nämlich angeblich einen One-Night-Stand.

„Ich weiß nicht, aus welchem Land Du warst, an Deinen Namen erinnere ich mich auch nicht, aber wir hatten Sex“, sagt sie und ergänzt: „Wenn es Dich draußen gibt und Du diese Botschaft siehst, dann bitte melde Dich.“

Mehr als 900.000 Internetnutzer haben das Video auf Youtube inzwischen gesehen. Viele haben „Karen“ anschließend ihr Mitgefühl bekundet. Doch dann stellte sich heraus, dass die Geschichte des Videos erfunden ist. „Karen“ ist eine Schauspielerin, und das Baby gehört nicht zu ihr. Es handelt sich um einen Gag der dänischen Tourismusbehörde, um ausländische Touristen anzulocken.

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Nackt auf der Straße

Momentan flitzen die Nackedeis durch YouTube. Mit Pornobalken und Pixeln werden die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale entschärft. In Deutschland wird das „Zurschaustellen des nackten Körpers in der Öffentlichkeit“ regelmäßig verboten. Die Gerichte entscheiden für die „öffentliche Ordnung“ und gegen die Kunstfreiheit nach Artikel 5 III 1 Grundgesetz (vgl. OVG Münster, NJW 1997,1180; VGH Mannheim NJW 2003,234).

Every Sperm is Sacred

Monty-Python-Channel auf Youtube in HD-Qualität. Wunderbar.