Momentan flitzen die Nackedeis durch YouTube. Mit Pornobalken und Pixeln werden die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale entschärft. In Deutschland wird das „Zurschaustellen des nackten Körpers in der Öffentlichkeit“ regelmäßig verboten. Die Gerichte entscheiden für die „öffentliche Ordnung“ und gegen die Kunstfreiheit nach Artikel 5 III 1 Grundgesetz (vgl. OVG Münster, NJW 1997,1180; VGH Mannheim NJW 2003,234).
Archiv für den Monat: Mai 2009
Wenn der Bock zum Gärtner wird…
… Jugendschutz im Netz nun von Privatunternehmen?, lautet eine Überschrift in der Leipziger Internet Zeitung vom 23. Mai 2009. Der Autor, Michael Freitag, äußert den Vorwurf gegen Erotikunternehmen, dass diese eine Jugendschutzsoftware in Umlauf bringen, um die Konkurrenz im Internet wegzusperren. Dabei werde der „Bock zum Gärtner“ gemacht, weil die bösen Erotikunternehmen die guten Kinder softwaremäßig schützen.
Ich bin anderer Meinung.
Wozu das Zölibat taugt?
Zehntausende Kinder in Irland sind sexuell, körperlich und emotional missbraucht worden – von Nonnen, Priestern und anderem Personal der katholischen Kirche. Und das über Jahrzehnte hinweg, berichtet Tom Appleton bei Telepolis. Dazu der Bericht der irländischen „Commission to Inquire into Child Abuse“.
Mary Roach: 10 things you didn’t know about orgasm
Soderbergh verteidigt Pornos
Oscar-Gewinner Steven Soderbergh hat öffentliche Empörung über Pornografie und Prostituierte als Scheinheiligkeit abgekanzelt. Es gebe hier einige Missverständnisse, so Soderbergh. n-tv
Diskussion über Pornorap
Auf Einladung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) trafen sich Experten am 11. Mai 2009 zur Diskussion über Pornorap. Viele Experten, viele Meinungen:
Bayerische Medienkontrolleure unter Korruptionsverdacht
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), die das Privatfernsehen beaufsichtigt, gerät durch fragwürdige Geschäfte unter CSU-Parteifreunden ins Zwielicht. Der frühere Landtagsabgeordnete und langjährige Vorsitzende des Kontrollgremiums der Medienzentrale, Klaus Kopka, hat von den Betreibern des „Bayern Journal“ rund 215.000 Euro an „Darlehen“ erhalten, so die Süddeutsche Zeitung.
BLM-Präsident Ring erfuhr von den Zahlungen bereits im Frühsommer 2003, aber informierte nicht die Öffentlichkeit. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring ist zudem Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Auch hier hatte es nach einer undurchsichtigen Gutachtenvergabe den Vorwurf von Mauschelei gegeben. Die Bayern-SPD spricht von CSU-Filz in Reinkultur und fordert einen Bericht der Staatsregierung im Landtag.
Mumumusik
Nipplegate geht in die nächste Runde
Der Justizstreit um „Nipplegate“ geht weiter: Mehr als fünf Jahre nach dem Skandal um Janet Jacksons entblößte Brust hat der Supreme Court ein Berufungsgericht angewiesen, erneut zu prüfen, ob CBS die 550.000 Dollar zahlen muss. Der TV-Sender hatte Widerspruch gegen diese Rekordstrafe eingelegt, eine erste Berufungsinstanz gab ihm Recht. Sänger Justin Timberlake hatte Jackson in der Superbowl-Halbzeit plötzlich das Top weggerissen und ihre rechte Brust entblößt. 90 Millionen saßen vor dem Fernseher.
Konsum von Porno führt nicht zu Vergewaltigung
Dnews berichtet:
Der Zusammenhang zwischen Betrachten von pornographischen Bildern und sexueller Aggression wird laut Ergebnissen einer umfassenden amerikanischen Studie stark übertrieben.
Christopher Ferguson und Richard Hartley, Wissenschaflter der Universität von Texas, kamen zu diesem Ergebnis, nachdem sie amerikanische Studien aus mehreren Jahrzehnten unter die Lupe genommen hatten.
Es gäbe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Pornos einerseits und Vergewaltigung und sexuellen Angriffen andererseits, so die Wissenschaftler. „Es wird Zeit, die Hypothese, dass Pornographie zu einer Zunahme von sexuell aggressivem Verhalten beiträgt, zu verwerfen.“
Verhaltensforscher glauben sogar, dass ‚Vielseher’ von Pornofilmen weniger zu Sexualverbrechen neigen.
(Christopher J. Ferguson, Richard D. Hartley,
„The pleasure is momentary…the expense damnable? The influence of pornography on rape and sexual assault“,
in: Aggression and Violent Behavior.)