Archiv für den Monat: Oktober 2011
Frisch aus dem Giftschrank (Oktober 2011)
Frisch aus dem Giftschrank, Bundesanzeiger Nr.164 vom 28. Oktober 2011, Bekanntmachung Nr.11/2011 der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien:
Deadly Passion, EuroVideo, Ismaning (Label: Vestron), indiziert durch Entscheidung Nr. 2716 (V) vom 17.November 1986, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 219 vom 26. November 1986.
Der Videofilm wird aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.
Entscheidung Nr. A 283/11 vom 19. Oktober 2011 (Pr.1020/11).
Ruf der blonden Göttin, UFA-ATB, München (Label: Videophon) indiziert durch Entscheidung Nr. 2727 (V) vom 14. November 1986, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 219 vom 26. November 1986.
Der Videofilm wird aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.
Entscheidung Nr. A 287/11 vom 19. Oktober 2011 (Pr.1021/11).
Heiße Berührungen, Michael Gordon, Carl Stephenson Verlag, Flensburg indiziert durch Entscheidung Nr. 2732 (V) vom 17. November 1986, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 219 vom 26. November 1986.
Das Buch wird aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.
Entscheidung Nr. A 289/11 vom 19. Oktober 2011 (Pr..948/11).
Lava im Blut, Mark Hanson, Carl Stephenson Verlag, Flensburg, indiziert durch Entscheidung Nr. 2733 (V) vom 17. November 1986, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 219 vom 26. November 1986.
Das Buch wird aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.
Entscheidung Nr. A 290/11 vom 19. Oktober 2011 (Pr.949/11).
Vanessa, Beta Video Club, Anschrift unbekannt, indiziert durch Entscheidung Nr. 2730 (V) vom 12. November 1986, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 219 vom 26.November 1986.
Der Videofilm wird aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.
Entscheidung Nr. A 288/11 vom 19. Oktober 2011 (Pr.459/11).
Vom Luder zum Miststück
Mit einem Jahresumsatz von rund 1,65 Mrd. Euro ist Weltbild der größte deutsche Buchhändler. Was viele nicht wissen: Der Medienkonzern gehört zu 100% der katholischen Kirche.
Da überrascht es positiv, dass im Onlineshop etwa 2.500 erotische Titel angeboten werden, beispielsweise Vom Luder zum Miststück, die Reitschule und feuchte Höhepunkte.
Wie diese „satanischen“ Medien mit dem hauseigenen Katechismus unter einen Hut zu bringen sind, können nur bigotte Bischöfe beantworten. Frei nach dem Motto: Keuschheit predigen und Erotik verkaufen.
@RegSprecher twittert Pornolink
Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung und Chef des Bundespresseamtes (BPA), twitterte am heutigen Abend zum „demokratischen Neuanfang in Libyen“. Dabei unterlief ihm ein kleiner Fehler. Statt der Pressemitteilung Nr.380 versendete er einen Pornolink. Offensichtlich wurde der Linkverkürzer Bit.ly händisch genutzt und beim Abtippen der URL großes i und kleines L vertauscht: bitly.com/pQI13G und bitly.com/pQl13G.
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via chriszim.com
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Nachtrag: Wenn diese Hinweise korrekt sind, dann müsste es in Überschrift und Text nicht „Pornolink“, sondern „toter Link“ heißen. Aber auch ohne Porno ist es sehr aufschlussreich, dass unser aller Regierungssprecher eine Kurz-URL per Hand abtippt. Von der besonderen Absurdität der ccTLD .ly ganz zu schweigen.
KKK und Pornographie
Aus dem Katechismus der katholischen Kirche (KKK 2354):
Pornographie besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte geschlechtliche Akte vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen. Sie verletzt die Keuschheit, weil sie den ehelichen Akt, die intime Hingabe eines Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden nämlich zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornographie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung. Die Staatsgewalt hat die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien zu verhindern.
The Tug Toner
Heimlich, still und leise
Deutsche Suchmaschinen sperren mehr als 2.500 Websites, welche von der Bundesprüfstelle (BPjM) indiziert wurden. Beispielsweise YouPorn, XHamster, PornHub, XVideos und RedTube, alle in den Alexa Top 100 Germany. Diese Internetseiten sind zwischen 2007 und 2010 in die Liste jugendgefährdender Medien eingetragen worden, im vereinfachten Verfahren vor dem 3er-Gremium. Bemerkenswert ist, dass solche Listeneinträge seit 2003 nicht mehr veröffentlicht werden.
Allerdings erhält die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) Mitteilungen über die Indizierungen. In der FSM haben sich sechs Mitglieder dem Verhaltenssubkodex für Suchmaschinenanbieter (VK-S) unterworfen. Dieser schreibt in § 2 Nr.5b vor, dass die Anbieter „jede URL entfernen bzw. nicht anzeigen, die durch die BPjM indiziert worden ist“. Dementsprechend sind 2.637 Websites in ask.de, bing.de, google.de, suchen.de und yahoo.de gesperrt.
Bleibt noch die Frage zu klären, ob BPjM und FSM berechtigt sind die Liste indizierter Websites weiterzugeben und ob die Suchmaschinenanbieter diese Liste für Sperrungen verwenden dürfen? Dazu enthält § 24 Abs.5 JuSchG die folgende Regelung:
Wird ein Telemedium in die Liste jugendgefährdender Medien aufgenommen und ist die Tat im Ausland begangen worden, so soll die oder der Vorsitzende dies den im Bereich der Telemedien anerkannten Einrichtungen der Selbstkontrolle zum Zweck der Aufnahme in nutzerautonome Filterprogramme mitteilen. Die Mitteilung darf nur zum Zweck der Aufnahme in nutzerautonome Filterprogramme verwandt werden.
Da es sich bei Suchmaschinen nicht um „nutzerautonome Filterprogramme“ handelt, sind Mitteilung und Verwendung der Liste jugendgefährdender Medien für Suchmaschinen unzulässig. Der Verstoss kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro bestraft werden.
Vorwärts Muschi!
Der von mehreren Sex- und Bestechungsskandalen gebeutelte italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat immer noch Zeit für Scherze. Seine Partei Volk der Freiheit solle ihren Namen ändern, weil „die Leute ihn nicht mehr im Herzen tragen“, sagte der 75-Jährige laut italienischen Presseberichten vor Abgeordneten seiner Parlamentskoalition. Er sei für Vorschläge offen, sagte Berlusconi und fügte an: „Mir wurde gesagt, der Name mit den besten Erfolgschancen ist „Vorwärts Muschi!“. (AFP)
Keramischer Superständer
Nach Protesten von Marktfrauen will die Verwaltung der portugiesischen Stadt Aveiro eine 2,47 Meter hohe Penis-Statue abgebauen, die zwei Wochen lang für die dortige Internationale Keramik-Biennale werben sollte. Das Werk der 37-jährigen Künstlerin Umbelina Barros steht am Eingang des Fischmarktes und hält offenbar schamhafte Kunden ab. „Es ist fast so, als ob wir ins 19. Jahrhundert zurückgekehrt wären, als die Frauen sogar die Knöchel bedecken mussten und man selbst bei Kunstausstellungen keine Nacktbilder zeigen konnte“, klagte die Kulturstadträtin Maria da Luz Nolasco.
Quelle: focus.de