Archiv für den Monat: Juni 2017

Porno-Ping-Pong

In den vergangenen Wochen wurden vom Justizministerium verschiedenste Entwürfe eines „Netzwerkdurchsetzungsgesetzes“ (NetzDG) vorgelegt. Während es im ersten Entwurf vom 14. März 2017 hieß, dass die einfache Pornografie nicht aufgeführt sei, „da diese … im Internet bereits effektiv verfolgt werde“, war es wenige Tage später gemäß § 184d StGB verboten, in sozialen Netzwerken „einen pornographischen Inhalt mittels … Telemedien … zugänglich“ zu machen. Gestern erfolgte eine erneute Kehrtwende und die einfache Pornografie ist wieder raus. Da bleibt nur eine Schlussfolgerung: Unser aller Justizminister spielt gerne Porno-Ping-Pong. Warten wir den nächsten Aufschlag ab…

Rückblick 2007

2. Februar 2007
Bayern fordert Verleihverbot von pornografischen Medien
www.doerre.com

30. März 2007
Der ICANN-Verwaltungsrat lehnt die Porno-Domain „.xxx“ ab
www.heise.de

27. April 2007
Rechtsanwalt Marko Dörre wird anlässlich der Erotika 2007 ein Ehrenpreis verliehen
www.pornoanwalt.de

2. Mai 2007
Der „Pornokrieg“ beginnt mit einer einstweiligen Verfügung der Firma Kirchberg Logistik GmbH gegen die angeblichen Betreiber der Website privatamateure, die Firma CyberMaxx GmbH
www.doerre.com und www.doerre.com

1. Juni 2007
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernennt Rechtsanwalt Marko Dörre zum ehrenamtlichen Beisitzer der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

18. Juni 2007
Der Rechtsausschuss des Bundestages führt zur Neuregelung des § 184b StGB eine Anhörung von juristischen Sachverständigen durch
www.doerre.com

28. Juni 2007
Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung veröffentlicht seine Studie zum Jugendschutzsystem im Bereich Video- und Computerspiele
www.doerre.com

12. Juli 2007
Der Bundesgerichtshof entscheidet zur Haftung von eBay für das Angebot jugendgefährdender Medien
www.doerre.com und www.doerre.com

1. August 2007
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) veröffentlicht den 2. Jugendschutz-Bericht
www.doerre.com

1. September 2007
Die Zeitschrift EMMA startet die 3. PorNo-Kampagne

10. September 2007
Der „Pornokrieg“ geht weiter und der Zugangsprovider Arcor sperrt nach einer wettbewerbsrechtlichen Abmahnung den Zugriff auf mehrere pornografische Websites
www.heise.de

15. Oktober 2007
Der Präsident der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Prof. Ring, erklärt den Jugendschutz im Internet zur „Jahrhundertaufgabe“
www.heise.de

18. Oktober 2007
Der Bundesgerichtshof entscheidet zu den Anforderungen an Altersverifikationssysteme
www.doerre.com

30. Oktober 2007
Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation des Jugendmedienschutzes vor
www.doerre.com

28. November 2007
Im Berliner Bundesfamilienministerium findet ein „Runder Tisch“ zum Jugendschutz statt
www.doerre.com

11. Dezember 2007
Die Koalition kippt die Beratung über das Sexualstrafrecht und § 184b StGB
www.spiegel.de

19. Dezember 2007
Das Bundeskabinett beschließt einen verschärften Jugendschutz
www.doerre.com und www.doerre.com

Ehrenpreis 2007

Vor zehn Jahren erhielt ich einen Ehrenpreis aus der Erotikbranche. Hier die Laudatio:

Wer Ernsthaft in die Erotikbranche einsteigen will, stößt früher oder später, bei später dann gerne auch mit rechtlichen Folgen, auf das Thema Jugendschutz. Die vielen gesetzlichen Regelungen erfordern Lösungen und Strategien.

Welche Lösungen sind die jeweils richtigen, wie setze ich alle Forderungen um ohne mein Geschäft zu schädigen? Wie kann ich im internationalen Wettbewerb bestehen, trotz der Benachteiligungen deutscher Firmen auf diesem Gebiet? Was ist zu beachten, wenn ich ich erotischen Inhalte im Internet oder auf dem Handy darstellen will.

Je mehr Fragen auftauchen, desto mehr benötigt man Antworten. Aber woher? Selbstverständlich stellt jeder Anbieter von AVS-Lösungen klar, dass seine Anwendung genügt. Aber wie will ich beurteilen, wo ich was einsetze und was wirklich richtig ist, wenn ich kein Jurist bin?

Was liegt da näher als einen Anwalt zu fragen? Aber welchen? Glücklicherweise können wir Einen empfehlen. Und das Beste daran ist, dieser Anwalt zerstört nicht meine Finanzplanung, sondern steht auf unzähligen Foren, Meetings und Messen mit Vorträgen und Ratschlägen Interessierten zur Seite und hilft eine Orientierung im Bereich Jugendschutz zu finden.

Ich gehe fast die Wette ein, jeder in diesem Saal kennt ihn und hat schon Ratschläge bekommen, entweder im persönlichen Gespräch oder in einem seiner Referate. Durch seine unermüdliche Arbeit für die Erotikbranche hat er vielen von uns geholfen sich in diesem Kernbereich der Erwachsenenunterhaltung rechtskonform zu orientieren. Durch seine Karriere die ihn unter anderem zu AOL führte, ist er frühzeitig auf die Probleme im Erotik-Biz aufmerksam geworden und so ist es kein Wunder das der Hamburger Anwalt heute zu den gefragtesten Juristen im Bereich Jugendschutz gehört.

Ich glaube fest daran, dass jeder aus der Erotikbranche mit mir konform geht, dass der Ehrenpreis 2007 zu Recht an Marko Dörre verliehen wird.