Archiv für den Monat: Juni 2011

9 Jahre kein Sex – Ehe intakt?

OLG Zweibrücken, Urteil vom 7. November 2008, Az.: 2 UF 102/08:

Die Ehepartner, beide Zeugen Jehovas, hatten unstreitig seit neun Jahren keinen Geschlechtsverkehr mehr miteinander. Dazu das Oberlandesgericht:

„Der Verzicht auf den Geschlechtsverkehr lässt keine hinreichend wahrscheinliche Schlussfolgerung auf die Zerrüttung der Ehe zu.“

 

Pornohacker

Ein früherer Angestellter der Baltimore Substance Abuse Systems, Inc. war wohl richtig sauer auf seinen ehemaligen Chef. Einige Tage nachdem er gefeuert wurde, hackte er sich in das Computersystem des Unternehmens und ersetzte eine laufende PowerPoint-Präsentation gegen pornografische Bilder. Dafür erhielt er nun Bewährungsstrafe sowie hundert Stunden gemeinnützige Arbeit aufgebrummt. Zudem ist es ihm zukünftig untersagt, sich dem Firmengelände zu nähern oder Software zu besitzen, die den Zugriff auf fremde Computer ermöglicht.

 

From Pornography To Philosophy

Alle Wege führen zur Philosophie. Wer bei Wikipedia oft genug auf den jeweils ersten Link eines beliebigen Artikels klickt, landet unweigerlich bei „Philosophie“. Dieses Phänomen kann in einer grafischen Anwendung von Xefer getestet werden, beispielsweise für „Pornography“.

via All Roads Lead to “Philosophy”

Ein porNEOgraphischer Spielfilm

Eine neue Art der Filmfinanzierung testen die Produzenten Von Fiessbach und teamWorx. Für den 45-Minüter Hotel Desire wollen sie 170.000 Euro per Crowdfunding einsammeln. Als Gegenleistung erhalten die „Kapitalgeber“ ab 5 Euro einen Gutschein, um den fertigen Film zu streamen, ab 250 Euro eine Nennung im Filmabspann und ab 500 Euro eine Komparsenrolle. Sollte das Vorhaben scheitern, dann kommt das bis dahin gespendete Geld jungen Filmemachern und ihren Projekten zugute.

Zum Inhalt von „Hotel Desire“ heißt es in der Pressemappe:

Sexualität als Ausdruck menschlicher Lebensfreude: Regisseur und Drehbuchautor Sergej Moya möchte mit HOTEL DESIRE einen erotischen Film inszenieren, der sich in seiner selbstbewussten Herangehensweise durch das Genre des pornographischen Films inspirieren lässt, jedoch kein Porno ist.

Vielmehr ist HOTEL DESIRE ein porNEOgraphischer Film, in dem dramaturgisch sensibel und filmisch direkt das erregende Zusammenspiel von Sehnsucht, Lust, Begehren, Intimität, Sexualität, Sinnlichkeit und Spontanität erzählt werden soll – ohne Weichzeichner und ohne Rücksicht auf visuelle Vorschriften und Konventionen. In den Hauptrollen spielen Saralisa Volm und Clemens Schick.

Angeblich denken Frauen über den Tag verteilt im Schnitt alle 60 Sekunden an Sex, Männer alle 52 Sekunden. Sowohl der reale, als auch der imaginäre Sex sind elementarer Bestandteil unserer Lebensqualität.

Ich konnte hingegen keine Angaben finden, wieviele viele Sekunden, Minuten oder Stunden wir täglich an Mord und Totschlag denken.

Da erscheint es doch seltsam, dass uns die derzeitige Kinokultur Gegenteiliges vorzuleben versucht. Für diese Filmemacher ist es selbstverständlicher Menschen zu zeigen, denen die Köpfe von Körpern getrennt werden als das Liebesspiel zweier Menschen.

Siehe auch: Schwedischer Porno mit Steuergeldern gedreht

Geldherrin und Zahlsklaven

Auszug aus der FSM-Entscheidung 07746:

Sachverhalt

Bei der Website handelt es sich um die Seite einer sogenannten „Geldherrin“ oder „Gelddomina“. Die Seite ist grundsätzlich ohne Registrierung zugänglich, es wird lediglich auf der Startseite ein Hinweis erteilt, dass derjenige, der nicht über 18 Jahre alt ist, die Seite verlassen solle. Eine Alters- oder Identitätsprüfung findet nicht statt.

Auf der beanstandeten Seite stellt sich „Miss Orient“ als eine arabische Domina vor, die deutsche Sklaven benutzen will. Unter der Rubrik „Regeln für Neulinge“ wird den Sklaven dargelegt, dass sie zunächst 50 Euro zu zahlen hätten und sich dann bewerben könnten. Anschließend könnten sie sich auf der Seite vorstellen, regelmäßig Zahlungen leisten und später „Miss Orient“ auch real treffen. Entsprechend findet sich eine Seite, auf der „Bewerbungen“ eingetragen werden können, auf der derzeit auch zwei Bewerbungstexte zu lesen sind. Von den beiden Bewerbern finden sich auch in der Rubrik „Meine Sklaven stellen sich vor“ zwei Texte.

Daneben findet sich die Rubrik „Fotos von mir“, die nur mit einem Passwort zugänglich ist. Dasselbe gilt für die Rubriken „Sessionfotos“ und „Urlaubsfotos auf eure Kosten“, diese sind ebenfalls nur mit Passwort zugänglich.

Auf der Seite „Sklavenbefehle“ werden Aufträge erteilt, wie Rechnungen der Domina zu begleichen, ihr einen handgeschriebenen Brief samt Geschenk zu senden oder ihre Kreditkarte zu decken. Auf der Seite „Lob an meine Zahlschweine“ wird ein Sklave als „echter Geldsklave“ gelobt, mit dem die Domina derzeit zufrieden sei. In der Unterrubrik „Geschenke von meinen Zahlschweinen“ finden sich zum einen Urlaubsfotos eines Urlaubs, der angeblich auf Kosten des einen Sklaven gemacht wurden. Es handelt sich dabei um harmlose Landschaftsfotos, eine Stadt- und eine Strandansicht sowie das Bild einer Show mit einer Tänzerin im Bikini. Zum anderen finden sich Produktfotos von Schuhen, Bekleidung und diverser technischer Geräte, die der Domina angeblich von Sklaven in den vergangenen zwei Monaten geschenkt wurden. Auf der Unterseite „Sklavenberichte“ finden sich dann Berichte der Sklaven über reale Treffen mit der Domina. Dabei wird auch von Tritten zwischen die Beine des Sklaven sowie über Ohrfeigen, Peitschenhiebe und Stiefel-Lecken berichtet.

Unter „Kontakt“ finden sich Wunschlisten der Domina sowie eine kostenpflichtige Telefonnummer, über die man Kontakt mit der Domina aufnehmen kann. Die in der Rubrik „Aktuelles“ angeführten Fotos von Live-Sessions oder auch Urlaubsfotos sind nicht mit Inhalten hinterlegt, sie können nicht angeklickt werden. Unter „Pranger“ finden sich schließlich die Namen von früheren Sklaven, die ihren Zahlungspflichten nicht nachgekommen sind.

Entscheidung

Das Angebot ist nicht geeignet, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen.