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Geldherrin und Zahlsklaven

Auszug aus der FSM-Entscheidung 07746:

Sachverhalt

Bei der Website handelt es sich um die Seite einer sogenannten „Geldherrin“ oder „Gelddomina“. Die Seite ist grundsätzlich ohne Registrierung zugänglich, es wird lediglich auf der Startseite ein Hinweis erteilt, dass derjenige, der nicht über 18 Jahre alt ist, die Seite verlassen solle. Eine Alters- oder Identitätsprüfung findet nicht statt.

Auf der beanstandeten Seite stellt sich „Miss Orient“ als eine arabische Domina vor, die deutsche Sklaven benutzen will. Unter der Rubrik „Regeln für Neulinge“ wird den Sklaven dargelegt, dass sie zunächst 50 Euro zu zahlen hätten und sich dann bewerben könnten. Anschließend könnten sie sich auf der Seite vorstellen, regelmäßig Zahlungen leisten und später „Miss Orient“ auch real treffen. Entsprechend findet sich eine Seite, auf der „Bewerbungen“ eingetragen werden können, auf der derzeit auch zwei Bewerbungstexte zu lesen sind. Von den beiden Bewerbern finden sich auch in der Rubrik „Meine Sklaven stellen sich vor“ zwei Texte.

Daneben findet sich die Rubrik „Fotos von mir“, die nur mit einem Passwort zugänglich ist. Dasselbe gilt für die Rubriken „Sessionfotos“ und „Urlaubsfotos auf eure Kosten“, diese sind ebenfalls nur mit Passwort zugänglich.

Auf der Seite „Sklavenbefehle“ werden Aufträge erteilt, wie Rechnungen der Domina zu begleichen, ihr einen handgeschriebenen Brief samt Geschenk zu senden oder ihre Kreditkarte zu decken. Auf der Seite „Lob an meine Zahlschweine“ wird ein Sklave als „echter Geldsklave“ gelobt, mit dem die Domina derzeit zufrieden sei. In der Unterrubrik „Geschenke von meinen Zahlschweinen“ finden sich zum einen Urlaubsfotos eines Urlaubs, der angeblich auf Kosten des einen Sklaven gemacht wurden. Es handelt sich dabei um harmlose Landschaftsfotos, eine Stadt- und eine Strandansicht sowie das Bild einer Show mit einer Tänzerin im Bikini. Zum anderen finden sich Produktfotos von Schuhen, Bekleidung und diverser technischer Geräte, die der Domina angeblich von Sklaven in den vergangenen zwei Monaten geschenkt wurden. Auf der Unterseite „Sklavenberichte“ finden sich dann Berichte der Sklaven über reale Treffen mit der Domina. Dabei wird auch von Tritten zwischen die Beine des Sklaven sowie über Ohrfeigen, Peitschenhiebe und Stiefel-Lecken berichtet.

Unter „Kontakt“ finden sich Wunschlisten der Domina sowie eine kostenpflichtige Telefonnummer, über die man Kontakt mit der Domina aufnehmen kann. Die in der Rubrik „Aktuelles“ angeführten Fotos von Live-Sessions oder auch Urlaubsfotos sind nicht mit Inhalten hinterlegt, sie können nicht angeklickt werden. Unter „Pranger“ finden sich schließlich die Namen von früheren Sklaven, die ihren Zahlungspflichten nicht nachgekommen sind.

Entscheidung

Das Angebot ist nicht geeignet, die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen.