Archiv für den Monat: August 2013

Vagina Dialoge

An der Universität Sydney erscheint seit 1929 die Studentenzeitung Honi Soit. Auf dem aktuellen Cover wurden achtzehn Vaginen gezeigt und im Editorial folgende Erklärung abgegeben:

The vagina dialogues

Eighteen vulvas. All belong to women of Sydney Uni. Why are they on the cover of Honi Soit?

We are tired of society giving us a myriad of things to feel about our own bodies. We are tired of having to attach anxiety to our vaginas. We are tired of vaginas being either artificially sexualised (see: porn) or stigmatised (see: censorship and airbrushing). We are tired of being pressured to be sexual, and then being shamed for being sexual.

The vaginas on the cover are not sexual. We are not always sexual. The vagina should and can be depicted in a non-sexual way – it’s just another body part. “Look at your hand, then look at your vagina,” said one participant in the project. “Can we really be so naïve to believe our vaginas the dirtiest, sexiest parts of our body?” …

Erwartungsgemäß wurde die Zeitung zensiert, auch in der pornobalkösen Version:


via The Syndney Morning Herald

Tapire & Pornobalken

BILD schreibt dazu: MDR zensiert Zoo-Serie: Sex-Verbot bei Elefant, Tiger & Co.!

Bundesinstitut für Sportlerpenisse (BISp)

Anfang der siebziger Jahre stand die Sportwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland vor einem Problem: Woher Pornofilme bekommen?

Es war eine Zeit, in der viel darüber geforscht wurde, wie Medikamente bei Athleten wirken, zum Beispiel auf die Potenz der Männer. Es war aber auch eine Zeit, in der Pornos verboten waren.

Am 31. August 1973 beantragte ein Forscher beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) Geld für eine Studie. Er wollte mehr über „die psychosexuelle Reaktionsbereitschaft vor und nach der Einnahme“ eines anabolen Steroids herausfinden. Einem Teil der Probanden sollte monatelang ein Anabolikum gespritzt werden, dem anderen nicht. Nach einer Weile sollte kontrolliert werden, ob Sexvideos die behandelten Athleten weniger erregen als die Vergleichsgruppe.

Kosten von 24 000 Mark kalkulierte der Forscher für seine Testreihe, überwiegend für die Produktion eines Phallografen, einer Apparatur mit einer Öse, die Umfang und Härte des Penis messen sollte. 500 Mark veranschlagte er für die „Beschaffung von Filmen“.

Was wäre das für ein Skandal geworden, wenn eine Bundesbehörde wie das BISp Steuergeld für illegale Pornos verwendet hätte? In seiner Not bediente sich der Mitarbeiter anderswo: beim Landeskriminalamt in Düsseldorf. Die Polizei half leihweise mit beschlagnahmten Sexfilmen aus der Asservatenkammer aus.

Veröffentlicht wurde die Pornostudie nie, die Akte 1120/13 verschwand im Archiv des BISp in Bonn. Der Phallograf erwies sich „als sehr störanfällig“, wie der BISp-Mann im Abschlussbericht notierte.

Quelle: DER SPIEGEL 39/2011

World Porn League Table

blog.metacert.com via ibtimes.co.uk

Feuchtgebiete

Am 22. August 2013 startet Feuchtgebiete im Kino. Der Film ist von der FSK ab 16 Jahre freigegeben und auch das Buch – obschon unter Pornografieverdacht –  blieb von der Bundesprüfstelle verschont. So weit, so jugendfrei. Weniger gut lief es für den Trailer (FSK12) in sozialen Netzwerken. Bei Facebook ist der 2-Minüter gelöscht wegen “sexuell expliziter und aufreizender Inhalte”, teilte der Filmverleih Majestic mit. Genauso scheint für YouTube die Ankündigung des Films zu heiß und es erfolgten sofortiges Werbeverbot sowie Inhaltswarnung.

In einer Pressemitteilung erklärt der Verleih am 9. August 2013:

Nach den Enthüllungen der letzten Wochen gibt es keinen Zweifel mehr: die USA und ihre Geheimdienste haben nichts als unser Wohl im Sinn und die großen Internetkonzerne helfen dabei nach Kräften!

Aber es geht nicht nur um Kontrolle, inzwischen nehmen die Platzhirsche aus den USA auch endlich ihre erzieherische Aufgabe wahr, die deutsche Jugend vor der sexuellen Verrohung zu schützen: So wurde der Trailer zum Kinofilm FEUCHTGEBIETE „leichtsinnigerweise von der FSK ab 12 Jahren freigegeben“ von Facebook, Google & YouTube wegen „sexuell expliziter und aufreizender Inhalte“ als nicht jugendfrei von ihren Plattformen verbannt bzw. für werbliche Nutzungen gesperrt. Endlich nimmt sich jemand der Sache an und greift durch!

Aus Rücksicht auf unsere amerikanischen Freunde, aber auch alle Menschen, die sich schon beim Anblick ihres eigenen Körper ekeln, wollen wir helfen, unsere Jugend zu schützen. Daher bieten wir ab sofort eine zensierte Version des Kinotrailers zu FEUCHTGEBIETE an. 100% jugendfrei. Versprochen!

The Great Firewall Of Porn

An die Adresse der britischen Regierung geht dieses Video von Sick Sad:

Porno im Sommerloch

Über 30 Grad in Berlin und Bundestagswahlkampf. Eine gefährliche Mischung. Da wagt sich auch schon mal ein Internetausdrucker aus seiner Deckung und fordert eine persönliche Anmeldung „für die Nutzung von pornografischen Inhalten im Netz“. Norbert Geis, CSU-MdB, 74 Jahre, Mitglied von Rechtsausschuss und Ältestenrat. Er ist bekannt für seine Seppl-Beiträge aus Bayern sowie Diskriminierung von homosexuellen und nichtgläubigen Menschen. Offenbar hat er beschlossen seine letzten Tage im Parlament mit der Äußerung von wirren Thesen zu verschwenden. Lassen wir Opi seinen Spaß…  Quelle: BILD

 

Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger am 7. August 2013 in der Saarbrücker Zeitung:
„Selbst im Sommerloch ist die Forderung nach neuen Internetsperren unsinnig.“

Bang With Friends

Jetzt wird es unfreundlich. Die Spieleschmiede Zynga (FarmVille) verklagt Bang With Friends. Beim Bundesbezirksgericht in Kalifornien wurde diese Woche eine Klageschrift eingereicht. Der Zusatz „…With Friends“ soll die eingetragenen Markenrechte von Zynga verletzen, unter anderem „Chess With Friends“, „Games With Friends“ und „Running With Friends“.

Ende der Eiszeit

Ben & Jerry’s und der Pornoproduzent Caballero haben sich geeinigt. Letzterer wird keine weiteren Filme mit eisähnlichen Titeln vertreiben, berichtet die Los Angeles Times.