Bundesinstitut für Sportlerpenisse (BISp)

Anfang der siebziger Jahre stand die Sportwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland vor einem Problem: Woher Pornofilme bekommen?

Es war eine Zeit, in der viel darüber geforscht wurde, wie Medikamente bei Athleten wirken, zum Beispiel auf die Potenz der Männer. Es war aber auch eine Zeit, in der Pornos verboten waren.

Am 31. August 1973 beantragte ein Forscher beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) Geld für eine Studie. Er wollte mehr über „die psychosexuelle Reaktionsbereitschaft vor und nach der Einnahme“ eines anabolen Steroids herausfinden. Einem Teil der Probanden sollte monatelang ein Anabolikum gespritzt werden, dem anderen nicht. Nach einer Weile sollte kontrolliert werden, ob Sexvideos die behandelten Athleten weniger erregen als die Vergleichsgruppe.

Kosten von 24 000 Mark kalkulierte der Forscher für seine Testreihe, überwiegend für die Produktion eines Phallografen, einer Apparatur mit einer Öse, die Umfang und Härte des Penis messen sollte. 500 Mark veranschlagte er für die „Beschaffung von Filmen“.

Was wäre das für ein Skandal geworden, wenn eine Bundesbehörde wie das BISp Steuergeld für illegale Pornos verwendet hätte? In seiner Not bediente sich der Mitarbeiter anderswo: beim Landeskriminalamt in Düsseldorf. Die Polizei half leihweise mit beschlagnahmten Sexfilmen aus der Asservatenkammer aus.

Veröffentlicht wurde die Pornostudie nie, die Akte 1120/13 verschwand im Archiv des BISp in Bonn. Der Phallograf erwies sich „als sehr störanfällig“, wie der BISp-Mann im Abschlussbericht notierte.

Quelle: DER SPIEGEL 39/2011

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