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Super Bowl XLVIII

Alle Jahre wieder werden Werbespots für den Super Bowl gedreht, aber dann nicht ausgestrahlt, weil sie gegen Richtlinien der TV-Sender verstoßen. Für diesen Sonntag hat Pornhub einen sehr harmlosen Clip produziert. Geholfen hat es nicht.

This is really, really, fucking brilliant.

In New York entschied gestern ein Berufungsgericht über die Klage von mehreren TV-Sendern (u.a. Fox, CBS, ABC) gegen die Federal Communications Commission (FCC). Diese hatte obszöne Sprache mittels der so genannten Indecency Rules verboten. Damit ist nun Schluss, denn nach Ansicht der Richter sind die FCC-Regeln „von einer gegen die Verfassung verstoßenden Unbestimmtheit“ und stehen gegen die Meinungsfreiheit.

Weiter heißt es in dem Urteil: „Die englische Sprache enthält viele kreative Arten, Sexualorgane und sexuelle Aktivitäten oder eine Erektion zu beschreiben.“ Selbst wenn die FCC eine genaue Liste solcher Worte erstellen wollte, um diese zu verbieten, würden „jeden Tag neue Schimpfworte und unanständige Ausdrücke erfunden“.

Ergebnis: Ab sofort ist das F-Wort im US-Fernsehen erlaubt! Dazu sagte FCC-Kommissar Michael J. Copps: „Ich bin schockiert über diese anti-familiäre Entscheidung des Gerichts.“ (FCC-Pressemitteilung) Die amerikanischen TV-Sender hatten Livesendungen seit 2003 nur noch zeitverzögert gesendet, weil die folgenden Sätze gefallen waren:

– „This is really, really, fucking brilliant.“ (Bono, Golden Globe Awards 2003)

– „People have been telling me I’m on the way out every year, right? So fuck ‘em.” (Cher, Billboard Music Awards 2002)

– „Have you ever tried to get cow shit out of a Prada purse? It’s not so fucking simple.” (Nicole Ritchie, Billboard Music Awards 2003)

bild von ilabnela

Super Bowl XLIV

Am Sonntag überträgt CBS den Super Bowl XLIV aus dem Sun Life Stadium in Miami Gardens, wo die Indianapolis Colts gegen die New Orleans Saints antreten. In den USA werden über hundert Millionen TV-Zuschauer* das Spiel verfolgen. Entsprechend teuer sind Werbespots zur Halbzeitpause, nämlich 3 Mio. Dollar für einen 30-Sekünder. Trotzdem ist die Nachfrage riesig und der Sender CBS kann es sich leisten, ihm unerwünschte Reklame zu verbannen. Während im letzten Jahr die Tierschutzorganisation PETA rausflog, erwischte es diesmal zwei Spots mit homosexuellen Inhalten. Die Werbung der Partneragentur Man Crunch ist der Zensur ebenso zum Opfer gefallen, wie die von Internetprovider GoDaddy mit einem betont schwulen Ex-Profisportler. Dagegen darf der Anti-Abtreibungsspot der konservativen Christen-Gruppierung Focus on the Family ausgestrahlt werden, was zu einer kontroversen Debatte führte.

*Laut San Francisco Chronicle mehr als 106 Millionen TV-Zuschauer.

Nipplegate geht in die nächste Runde

Der Justizstreit um „Nipplegate“ geht weiter: Mehr als fünf Jahre nach dem Skandal um Janet Jacksons entblößte Brust hat der Supreme Court ein Berufungsgericht angewiesen, erneut zu prüfen, ob CBS die 550.000 Dollar zahlen muss. Der TV-Sender hatte Widerspruch gegen diese Rekordstrafe  eingelegt, eine erste Berufungsinstanz gab ihm Recht. Sänger Justin Timberlake hatte Jackson in der Superbowl-Halbzeit plötzlich das Top weggerissen und ihre rechte Brust entblößt. 90 Millionen saßen vor dem Fernseher.

nipplegate

„Nipplegate“ vor dem US-Supreme-Court

Die entblößte Brust von US-Popstar Janet Jackson beim Super-Bowl-Finale 2004 kommt nun vor den Obersten Gerichtshof der USA. Die Regierung von Noch-Präsident George W. Bush rief den Supreme Court an, damit dieser die hohe Geldstrafe gegen den Fernsehsender CBS wieder in Kraft setzt. Das geht aus jetzt veröffentlichten Justizunterlagen hervor. Und am 1. Februar 2009 ist zum fünftenmal Nipplegate-Day.