Schlagwort-Archive: Larry Flynt

$1 Million

Larry Flynt mischt sich in den Wahlkampf ein und bietet bis zu 1.000.000 Dollar in bar als Belohnung für Informationen über Mitt Romney. In einer ganzseitigen Anzeige, die heute in der Washington Post erscheint, fragt der Verleger von Hustler nach „unreleased tax returns and/or details of his offshore assets, bank accounts and business partnerships“. Hintergrund ist, dass der frisch gewählte republikanische US-Präsidentschaftskandidat seine Steuererklärungen für 2010 und 2011 veröffentlicht hat, aber weitergehende Auskünfte verweigert. Auch bei den Republikanern waren in den letzten Monaten die Rufe nach mehr Transparenz lauter geworden. Das Vermögen von Romney wird auf über 200 Millionen Dollar geschätzt.

What is more obscene?

Deine Mutter

Der deutsche Rapper Haftbefehl entging am vergangenen Donnerstag nur knapp einer Indizierung seines Albums „Azzlack Stereotyp“ durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Diese hatte auf Anregung des bayerischen LKA ein Verfahren eingeleitet, jedoch nach Prüfung im sogenannten 12er-Gremium keine unsittliche oder verrohende Wirkung der Musik feststellen können. Die Songs von Haftbefehl drehen sich um das Straßenleben mit Frauen, Drogen und Gewalt. Ein hübscher Zweizeiler findet sich in dem Titel „Cho“:

Weil ich deine Mutter fick,
Bist du lange nicht mein Kind.

Wobei diese Beleidigung derart übertrieben ausfällt, dass eine Herabsetzung der Mutter sich dadurch abschwächt und ins Absurde verkehrt wird. Im Übrigen wurzelt das Phänomen der Deine-Mutter-Sprüche in der afroamerikanischen Jugendkultur und wurde bereits in den 1960er Jahren beschrieben.

Das Magazin „Hustler“ verwertete 1983 die Konstellation des Deine-Mutter-Witzes in einem vorgeblichen Interview mit Fernsehprediger Jerry Falwell und behauptete, er habe sein „Erstes Mal“ mit seiner Mutter besoffen auf dem Plumpsklo erlebt. Falwell verklagte den Herausgeber Larry Flynt, unterlag aber vor dem Supreme Court, weil die Fiktion offensichtlich und die Satire von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Den Gerichtsprozess schildert Miloš Forman in The People vs. Larry Flynt, wofür ihm 1997 der Goldene Bär von den Berliner Filmfestspielen verliehen wurde.

Bei Hustler hängt der Haussegen schief

Der amerikanische Porno-Verleger Larry Flynt hat eine gerichtliche Auseinandersetzung um seine Namens- und Markenrechte gewonnen. Gegen seine beiden Neffen: Dustin und Jimmy Jr. Flynt. Diese dürfen zukünftig keine Porno-Produktionen alleine unter dem Familiennamen „Flynt“ auf den Markt bringen, sondern müssen ihre Vornamen hinzufügen. So die Entscheidung einer achtköpfigen Jury am 12. Dezember 2009 in Los Angeles.

Hustler_April_2009_Cover

via Los Angeles Times

Verfassungsbeschwerde gegen § 184c StGB

Hustler Europe, eine Tochterfirma der US-amerikanischen Larry Flynt Publications, erhebt Verfassungsbeschwerde gegen § 184c Strafgesetzbuch.

§ 184c Strafgesetzbuch ist am 5. November 2008 in Kraft getreten und verbietet den gewerblichen Vertrieb von Pornofilmen mit erwachsenen Darstellern, die ein jugendliches Erscheinungsbild aufweisen.

Dazu Helen Clyne, Geschäftsführerin von Hustler Europe: „Der deutsche Gesetzgeber greift in unsere Grundrechte ein. In der Tradition von Larry Flynt wehren wir uns gegen die weitere Kriminalisierung von Pornografie.“

Marko Dörre, Rechtsanwalt von Hustler Europe, erklärt: „Das Bundesverfassungsgericht wird prüfen müssen, ob § 184c Strafgesetzbuch die grundgesetzlich garantierten Freiheitsrechte verletzt. Wir fordern klare Regelungen für mehr Rechtssicherheit.“

Die Verfassungsbeschwerde von Hustler Europe rügt Eingriffe des § 184c Strafgesetzbuch in die Meinungs-, Berufs- und Eigentumsfreiheit. Ziel ist die Aufhebung der Strafbarkeit für scheinjugendliche Darsteller.

Zudem ist beantragt durch einstweilige Anordnung den § 184c Strafgesetzbuch bis zur Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde außer Kraft zu setzen.

Hustler Europe und Larry Flynt Publications achten streng auf die Volljährigkeit der Darsteller und archivieren alle Altersnachweise nach den US-amerikanischen Gesetzen.

(Pressemitteilung der Hustler Europe GmbH vom 5. November 2008)

PornFilmFestival

Heute endete das Berliner PornFilmFestival. Es war bunt, phantastisch und nicht immer pornografisch. Zwei Abende habe ich in Berlin verbracht und beim Kurzfilmwettbewerb reingeschaut sowie die deutsche Erstaufführung der Dokumentation „Larry Flynt – The Right To Be Left Alone“ gesehen.

Der interessanteste Kurzflim war eine peruanisch-argentinische Produktion in schwedischer Orginalfassung mit englischen Untertiteln: „The Blindness Of The Woods“. Ein Stilmix aus tschechischer 70er-Jahre-Märchen-Atmo, schwedischen Pornos und Puppen-Trickfilm. Mehr geht nicht.

Nageln in den USA

Larry Flynt veröffentlicht „Who´s Nailin Paylin?“ als provokante Pornoparodie auf die US-amerikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin.

In dem jugendfreien Filmchen „Nailing your wife” spielt US-TV-Star Nathan Fillion („Lost”) einen sexy Handwerker, Porno-Queen Aria Giovanni erledigt den Rest.