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Deine Mutter

Der deutsche Rapper Haftbefehl entging am vergangenen Donnerstag nur knapp einer Indizierung seines Albums „Azzlack Stereotyp“ durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Diese hatte auf Anregung des bayerischen LKA ein Verfahren eingeleitet, jedoch nach Prüfung im sogenannten 12er-Gremium keine unsittliche oder verrohende Wirkung der Musik feststellen können. Die Songs von Haftbefehl drehen sich um das Straßenleben mit Frauen, Drogen und Gewalt. Ein hübscher Zweizeiler findet sich in dem Titel „Cho“:

Weil ich deine Mutter fick,
Bist du lange nicht mein Kind.

Wobei diese Beleidigung derart übertrieben ausfällt, dass eine Herabsetzung der Mutter sich dadurch abschwächt und ins Absurde verkehrt wird. Im Übrigen wurzelt das Phänomen der Deine-Mutter-Sprüche in der afroamerikanischen Jugendkultur und wurde bereits in den 1960er Jahren beschrieben.

Das Magazin „Hustler“ verwertete 1983 die Konstellation des Deine-Mutter-Witzes in einem vorgeblichen Interview mit Fernsehprediger Jerry Falwell und behauptete, er habe sein „Erstes Mal“ mit seiner Mutter besoffen auf dem Plumpsklo erlebt. Falwell verklagte den Herausgeber Larry Flynt, unterlag aber vor dem Supreme Court, weil die Fiktion offensichtlich und die Satire von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Den Gerichtsprozess schildert Miloš Forman in The People vs. Larry Flynt, wofür ihm 1997 der Goldene Bär von den Berliner Filmfestspielen verliehen wurde.

Nacktes für Nackte

Vor einem Jahr startete Chatroulette und erlebte im Frühjahr 2010 einen riesigen Hype, wie die Reichweitenzahlen von Alexa demonstrieren. Gleichzeitig kämpfte das Videoportal gegen genitale Präsentationen in größerem Umfang, so dass Salon.com bereits am Geschäftsmodell zweifelte („you can’t build an empire on dicks“) und den Tod durch Penisse voraussagte.

Doch Totgesagte leben länger. Zukünftig werden nicht nur alle so genannten „Flasher“ gesperrt, sondern auch direkt an das Portal „Hustler“ weitergeleitet. Damit sind die Macher von Chatroulette sowohl die Nackten, als auch ihre Geldsorgen los, denn Hustler zahlt für jeden Neukunden.

via The New Yorker

Bei Hustler hängt der Haussegen schief

Der amerikanische Porno-Verleger Larry Flynt hat eine gerichtliche Auseinandersetzung um seine Namens- und Markenrechte gewonnen. Gegen seine beiden Neffen: Dustin und Jimmy Jr. Flynt. Diese dürfen zukünftig keine Porno-Produktionen alleine unter dem Familiennamen „Flynt“ auf den Markt bringen, sondern müssen ihre Vornamen hinzufügen. So die Entscheidung einer achtköpfigen Jury am 12. Dezember 2009 in Los Angeles.

Hustler_April_2009_Cover

via Los Angeles Times