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Sex, Apps und Apple

 

„Folks who want porn can buy an Android phone.“

Mit diesen Worten reagierte der verstorbene Steve Jobs einst auf die Beschwerde, dass sich sein Unternehmen wie ein Moralapostel aufführe. Tatsächlich geht es bei Google heiß her, während Inhalte für Erwachsene bei Apple zensiert werden. Besonders das böse F-Wort und alle Nacktheiten sind verboten, von FOCUS bis Funny Shoppers. Dagegen prosperieren pornografische Android-Apps wie nie zuvor. Mindestens 50.000 Applikationen dürften sich in Googles und alternativen Stores tummeln, schätzt androidpit.de, während Besitzer von iPhones und Windows-Smartphones in die Röhre gucken. Aber auch die Namen zahlreicher Android-Phones scheinen von der Erotikbranche inspiriert zu sein. Samsung nennt seine Handys „Intensity“, „Fascinate“ sowie „Vitality“ und HTC wirbt mit „Desire“, „Wildfire“ sowie „Vivid“. Letztere Bezeichnung führte bereits zu einem juristischen Scharmützel mit dem gleichnamigen Pornoproduzenten.

Über Sex und Technik und Steve Jobs

Von Peter Glaser

Nutzt eine Firma wie Apple ihre Marktmacht, um uns moralisch zu bevormunden? Steve Jobs, so hört man, zensuriere neuerdings und wolle ein schweinereifreies Internet erzwingen. Selbst Modemagazine verzweifeln bei der Zulassung ihrer digitalen Inhalte für Apples App Store, wenn ihre Models zu leicht bekleidet sind. Das Problem ist so alt wie die Medienkultur. Von Höhlenwänden bis zu Computern war Sex meist die erste Anwendung für ein neues Medium. Steinzeitkünstler schufen ausdrucksvolle Werke wie jene Ritzzeichnung, die Archäologen die nackte Frau nennen. In einem in Keilschrift verfaßten Liebeslied instruiert eine sumerische Braut ihren Gatten, wie er seine Hand auf eine „gute Stelle“ legen solle. Selbst das Wort „Technik“ entstammt einem Seitensprung. In der griechischen Sage von Ares und Aphrodite schmiedet Aphrodites Mann Hephaistos ein Netz aus feinsten Ketten über dem Ehebett, in dem sich Ares und die untreue Gattin verfangen – die Finesse des Hephaistos bezeichnet Homer mit dem Begriff „Téchne“.

Weiterlesen in der Berliner Zeitung

iPad und Pron

Kaum hat Apple-Chef Steve Jobs das neue iPad präsentiert, denken bereits die ersten Nutzer über freihändigen Pornokonsum und Abwischbarkeit nach.

Update: Adobe Plays the Porn Card in Flash Campaign Against iPad