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Penistätowierung (2)

Seit März 2011 führt die Medienanstalt Sachsen-Anhalt ein Verfahren gegen 89.0 RTL wegen der Sendung “Die spektakulärste Morningshow aller Zeiten: Die erste Penis-Tätowierung im Radio!” Nun hat die Kommission für Jugendmedienschutz festgestellt, dass diese Sendung geeignet sei, „die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren zu beeinträchtigen.“ Dazu Martin Heine, Direktor der Landesmedienanstalt:

Hierbei war ein tragender Grund, dass die mediale Inszenierung einer „Penis“-Tätowierung als Gegenleistung für eine einjährige unentgeltliche Autonutzung auf Kinder und Jugendliche – deren Persönlichkeitsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist – den Eindruck vermitteln könnte, als sei der Tausch der körperlichen Unversehrtheit gegen materielle Gegenwerte, also das wörtliche „die Haut zu Markte“ tragen, gesellschaftlich akzeptiert und völlig normal.

Mir stellt sich die Frage: Hätte es eine ähnliche Entscheidung gegeben, wenn die Tätowierung nicht am besten Stück, sondern am Oberarm durchgeführt worden wäre?

Medienanstalt prüft Penistätowierung

Wegen der Sendung „Die spektakulärste Morningshow aller Zeiten: Die erste Penis-Tätowierung im Radio!“ muss sich 89.0 RTL mit der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) auseinandersetzen. Diese leitete nach zahlreichen Beschwerden ein Prüfverfahren gegen den Hörfunkveranstalter ein.

Pressemitteilung 89.0 RTL vom 24. Januar 2011

Pressemitteilung MSA vom 10. März 2011

Shit, Piss, Fuck, Cunt, Cocksucker, Motherfucker, Tits

Am 22. Juni 2008 verstarb der US-amerikanische Komiker George Carlin. 1973 sorgte er mit einem Radiobeitrag über die „sieben schmutzigen Wörter“ (Shit, Piss, Fuck, Cunt, Cocksucker, Motherfucker, Tit) für Entrüstung, der aufgrund seines als obszön und jugendgefährdend geltenden Inhalts einen Rechtsstreit nach sich zog. 1978 entschied der Oberste Gerichtshof der USA mit einer knappen Mehrheit von 5:4, dass die Federal Communications Commission das Recht dazu habe, die Ausstrahlung von Beiträgen solchen Inhalts zu verbieten, wenn die Gefahr bestehe, dass Kinder und Jugendliche zuhören könnten.