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Feuchte Schoßgebete

Auf Feuchtgebiete folgen Schoßgebete – im Sommer kommt der zweite Roman von Charlotte Roche. Wieder wird es intim. Bereits das Erstlingswerk der Autorin war vom Verlag Kiepenheuer & Witsch wegen „Pornografieverdacht“ abgelehnt worden. Nicht so streng sah es damals die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Diese führte zwar ein Indizierungsverfahren gegen das Buch, aber kam zu dem Ergebnis, dass keine „Unsittlichkeit“ vorliegt. Dabei stützte sie sich auf eine Stellungnahme der Kommission für Jugendmedienschutz. In dieser heißt es: „Die Sprache ist explizit, aber relativ nüchtern, also nicht voyeuristischer Art. Grob-anreißerischer und derb-zotiger Wortschatz in Bezug auf sexuelle Handlungen wird nicht genutzt.“

Poppen gegen Atomstrom

Charlotte Roche hat Bundespräsident Christian Wulff medienwirksam aufgefordert, die Unterschrift unter das Gesetz zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten zu verweigern. Um das Staatsoberhaupt dazu zu bewegen, wäre sie sogar zu vollem Körpereinsatz bereit. Ihr Vorschlag: „Ich würde anbieten, mit ihm ins Bett zu gehen, wenn er es nicht unterschreibt.“ (via SPON)

Während Charlotte Roche nicht mit einer Zusage des Bundespräsidenten rechnen muss, macht sich die Gruppierung Fuck for Forest seit vielen Jahren für den Umweltschutz stark und dreht Pornofilme, deren Gewinne verschiedene Regenwald-Projekte finanzieren.

Wortwolke für Feuchtgebiete

Die Google Buchsuche veröffentlicht bibliografische Informationen sowie eine Wolke für „häufige Begriffe und Wortgruppen“. Ein schönes Beispiel bietet Feuchtgebiete von Charlotte Roche:

Porno-Freak

Herzlichen Glückwunsch, Wolfgang Völz! Zum heutigen 80. Geburtstag noch mal richtig Dampf abzulassen, sich als schamfreier Pornokonsument zu outen und dabei Feuchtgebiete trocken zu legen. Dazu haben die meisten Schauspieler keine Traute.

Aus dem B.Z.-Interview vom 15. August 2010:

„Die Leute haben eine falsche Schamesschwelle. Ich bin… ein großer Porno-Freak. Ich lese gerne sehr gut geschriebene Porno-Bücher… Na, es gibt wirklich gutes Zeug, richtig tolle Dinger. Man muss ja nicht das von der Dingsda lesen, die sich immer am Po puhlt und nicht rasiert… Zuerst versuche ich, eine Verkäuferin zu erwischen, die bekommt dann meist einen roten Kopf. Manche sagen dann ganz leise: Das ist sehr gut.“