Ein Griff an die Brüste hat beim «Bundesvision Song Contest» am 13. Februar 2009 für Aufregung gesorgt. Der Radio-Moderator des Senders BigFM, Hans Blomberg, sagte bei der Punktevergabe aus Baden-Württemberg, dass die „schönsten zwei Punkte des Abends“ bei ihm blieben und grapschte seiner Co-Moderatorin Susanka Bersin (reichlich unbeholfen) an den Busen. Die 28-Jährige reagierte mit „Vollidiot“ und einer Ohrfeige.
DWDL erklärt nun die Hintergründe:
Es gibt in der deutschen Medien-Landschaft keine effektivere Möglichkeit seine Media-Budgets zu verbrennen als seine Werbung im Radio zu schalten. Diese Worte will kein Radiomacher hören und doch weiß er ganz genau, dass diese Aussage stimmt, da eine glaubwürdige Reichweitenmessung fehlt. Die zweimal im Jahr veröffentlichten Reichweiten der Radiosender sind die Mühen ihrer zweifelhaften Erhebung nicht wert. Die Werte der Radio-Marktanalyse (Radio-MA) sind stets veraltet und von den Radiosendern quer durch die Republik selbst bewusst manipuliert. Auch hier würde niemand widersprechen. Dieser Konsens über die Trickserei für gute Werte bei den Radio-MAs macht beinahe Angst: Eine ganze Branche betrügt ihre Werbekunden und sich selbst mit Ansage und Anlauf.
Dieser Trickserei ist bei der aktuellen Methode der Radio-MA Tür und Tor geöffnet: Erhoben werden die Reichweiten-Daten vier mal im Jahr per telefonischer Umfrage. Da wird dann zum Beispiel gefragt „Kennen Sie den Sender XY?“ oder auch konkreter ob man diesen gewissen Sender schon mal, in den letzten sieben Tagen oder vielleicht sogar gestern erst gehört habe. Mit anderen Worten: Die angerufenen Personen antworten aus der Erinnerung heraus. Und da lässt sich ja nachhelfen: Spektakuläre Gewinnspiele sollen in schöner Regelmäßigkeit passend zu den Erhebungszeiträumen der Radio-MA helfen, die Bekanntheit der Sender zu erhöhen, damit man sich an sie erinnert. Wenn Gewinnspiele nicht mehr reichen, kann man auch noch einen Schritt weiter gehen. So wie BigFM am Freitag beim „Bundesvision Song Contest“ auf ProSieben.