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Google und Zensur

Diese Woche beschwerte sich Google gar bitterlich über staatliche Zensur. Mehr und mehr so genannter Government Requests treffen bei dem Suchmaschinenanbieter ein. Im hauseigenen Blog wurde Klartext geredet:

It’s alarming not only because free expression is at risk, but because some of these requests come from countries you might not suspect – Western democracies not typically associated with censorship.

Tatsächlich liefert der aktuelle Transparency Report beunruhigendes Datenmaterial für das zweite Halbjahr 2011. Mit über 400 neuen behördlichen Löschungswünschen landet Deutschland im weltweiten Vergleich auf Platz drei und ist europaweit führend.

Welche deutsche Behörde legt hier vor? Ganz überwiegend die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Aufgrund eines Memorandum of Understanding wird die ständig wachsende Indizierungsliste an die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) weitergegeben. In der FSM sitzt Google nicht nur im Vorstand, sondern hat sich auch einem Verhaltenskodex unterworfen, der eine Sperrung von indizierten Internetseiten vorsieht. Ergebnis: Mit dieser Verknüpfung freiwilliger Vereinbarungen wird die angeprangerte staatliche Zensur zur googligen Selbstzensur.

Bundesgerichtshof erlaubt Thumbnails

Mit Urteil vom 29. April 2010 entschied der Bundesgerichtshof, dass Google so genannte Thumbnails, also daumennagelgroße Vorschaubilder, anzeigen darf, ohne gegen das Urheberrechtsgesetz zu verstossen. Denn die klagende Künstlerin habe „den Inhalt ihrer Internetseite für den Zugriff durch Suchmaschinen zugänglich gemacht, ohne von technischen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, um die Abbildungen ihrer Werke von der Suche und der Anzeige durch Bildersuchmaschinen in Form von Vorschaubildern auszunehmen.“

Urteil vom 29. April 2010 – I ZR 69/08 – Vorschaubilder

BGH-Pressemitteilung vom 29. April 2010

Porno bei Bing

Es hat Bing gemacht in Redmond: Zwei Tage vor dem angekündigten weltweiten Starttermin ist Microsofts neue Suchmaschine Bing am 1. Juni 2009 online gegangen, berichtet heise.de. Wie sich Porno bei Bing finden lässt, erklärt der Journalist Thomas Knüwer im Handelsblatt Weblog Indiskretion Ehrensache.

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